Ab in die Berge

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Tag:      36 – 53

Meile:  558 – 788

Ja wir leben noch.  Sorry hat diesmal etwas länger gedauert. Hatten die letzten Tage so gut wie keinen Empfang. Haben Mojave wie geplant am Montag verlassen und uns auf den Weg zur letzten Wüsten Etappe gemacht. War immer noch ziemlich windig aber wir haben ein stilles Plätzchen zum Campen gefunden.

Am nächsten Tag haben wir dann die 600 Meilenmarke erreicht.

Da es Tagsüber immer noch sehr heiß wird, machen wir zur Mittagszeit meistens eine ausgedehnte Pause im Schatten inklusive Mittagsschlaf. Natürliches Wasser ist auch eher selten. Zum Glück gabs den einen oder anderen Watercache.

Das es in Südkalifornien aber auch schlechtes Wetter geben kann, wissen wir nun auch. Der Trail hat auch andere Überraschungen parat, so lage auf einer Strecke von ca. 10 Meilen über 70 Bäume auf dem Weg die von einem Sturm umgeknickt oder entwurzelt wurden. Über alle musste man entweder drüber, drunter oder vorbei klettern, was sehr zeitraubend und anstrengend war.Auch unseren ersten Skorpion haben wir gesehen. Da die Tiere normalerweise nachtaktiv sind sieht man sie nur sehr selten. Dieser hier suchte aber unter meinem Rucksack Schatten während wir eine Pause machten.

Und dann sind wir endlich angekommen, in Kennedy Meadows. Ein kleiner Ort mit ca. 20-30 Einwohner am Rande der Sierras. Die ist der Ort wo die Wüstensektion endet und die Bergsektion offiziell beginnt. Wir haben es also durch Wüste geschafft. Hier gibt es einen General Store der das nötigste an Lebensmittel und ein bisschen Ausrüstung verkauft, zusätzlich fungiert er auch  als  Poststelle, und es gibt Outdoorduschen und eine Waschmaschine sowie Burger und morgens Pancakes. Internet ist nur sporadisch verfügbar und zu nicht mehr zu gebrauchen als eine WhatsApp oder E-Mail zu schreiben. Hierher haben wir uns ein Paket mit Lebensmittel für ca.  7 Tage gesendet. Auch neue Schuhe(Bergstiefel) und die Bergausrüstung haben wir hierher gesendet.  Leider kamen meine Schuhe in der falschen Größe was bedeutet hat das wir mal wieder einen Tag länger als geplant warten mussten bis die richtigen Schuhe kamen. Was aber auch ganz gut war, denn ein Sturm ist hereingezogen der bis runter ins Tal Schnee brachte. Da waren wir froh das wir im General Store am Feuer sitzen durften.

 

 

 

 

Hier haben wir uns auch mit Martin aus der Schweiz und Candido aus Amerika zusammengetan um die erste Bergetappe in einer kleinen Gruppe zu gehen. Nach zwei vollen Tagen Pause, diversen Burger und Pancakes ein paar dutzend  Kaffee und Cola einer Dusche im Freien bei ca 5 Grad  und frisch gewaschenen Klamotten zogen wir dann weiter. Ziemlich schnell geht es dann von ca. 2000m auf ca. 3000m. Die ersten Eineinhalb Tage blieben wir von größeren Schneemengen verschont. Aber dann gings richtig in den Schnee. Jedes schneefreie Plätzchen muss ausgenutzt werden.

Die ersten Tage haben wir mit unseren Schneeschuhen nichts anfangen können und sie waren nur zusätzliches Gewicht für uns zum Tragen.  Doch die Temperaturen stiegen und der Schnee ist mittags jetzt sehr nass und schwer. Da läuft man viel leichter mit den Teilen.

Seit Kennedy Meadows müssen wir unser Essen in einem bärensicheren Kanister verpacken. Das Ding ist ziemlich sperrig und schwer, aber leider Vorschrift. Immerhin lässt es sich als Hocker verwenden, was im Schnee nicht schlecht ist. Deshalb wird er auch oft Bear-Chair genannt.

Wir haben an einem See gecampt, der leider zugefroren war. Um an Wasser zu kommen kam zum ersten mal der Eispickel zum Einsatz. Da der Campground ein paar hundert Meter vom See entfernt war haben wir für alle das Wasser in zwei Bärenkanister gefüllt und mit den Schneeschuhen zum Camp transportiert.

Den höchsten Pass auf dem Trail ist der Forester Pass. Um leichter gehen zu können sind wir nachts um 3 gestartet. Sind bis zum Fuße des Berges gewandert, haben kurz gewartet bis wir Tageslicht hatten und haben dann die letzten Meter gemacht. Am Gipfel gabs dann ein Frühstück in der Morgensonne.

Am nächsten Tag sind wir über einen Pass (den richtigen haben wir erst auf den zweiten Anlauf gefunden) zum Trailhead abgestiegen.

Unsere Vorräte waren so gut wie aufgebraucht, und vom Trailhead haben uns zwei Wanderer ins Tal nach Independence, ein kleiner Ort, mitgenommen. Der ist echt klei, es gibt keinen gescheiten Supermarkt, so dass wir weiter nach Bishop gehitcht sind. Dort unten ist man schon fast wieder in der Wüste, mit Temperaturen um 30 Grad. Das macht einem echt zu schaffen. Nach ein Tag Pause hat uns Candido über einen Bekannten eine Fahrt organisiert, die uns von Bishop zurück zum Trailhead fährt. Jetzt gehts wieder zurück in den Schnee. 

4 Kommentare auch kommentieren

  1. P sagt:

    Puh .. wie haben uns schon Sorgen gemacht …

  2. Walter Heim sagt:

    Hi Caro, das hört sich alles sehr toll aber auch spannend an. Ich zieh den Hut vor euch und bin immer noch total neidisch.

  3. Jürgen Hummel sagt:

    Hallo caro und Micha.
    Sind auf dem Weg in USA ??

    Hoffe alles gut bei euch ?
    Lg ?

  4. Ute sagt:

    Hey Michi, ich durfte euren Trip auch mitverfolgen und war sehr angetan von den genialen Fotos und eurer Story! Vielen Dank dafür!
    Gerade hab ich mir das alles nochmal angeschaut und war wieder begeistert! Ihr seid echt mutig, habt Durchhaltevermögen und Entbehrungen scheinen eure Abenteuerlust nur noch zu vergrössern! Also herzlichen Dank nochmal für die bleibenden Eindrücke.

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